Klimawandel nicht nur in Deutschland – akuter Handlungsbedarf
Zwei Jahre später: Es ist September 2023. Das Jahr hielt bis jetzt viel Regen bereit, was sich auf die Auswirkungen des Klimawandels zurückführen lässt. Zu den Ereignissen, die ebenfalls mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht werden, gehören außerdem langanhaltende Dürreperioden, Hitzewellen und starker Dauerregen.
Zuletzt kam es immer häufiger zu schlimmen Unwetterszenen und das nicht nur in Deutschland. Betroffen waren unter anderem Länder wie Griechenland, Spanien oder auch die Vereinigten Staaten, wo es zu verheerenden Waldbränden oder starken Überflutungen kam. Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1940 war der Sommer 2023 global gesehen der mit Abstand heißeste Sommer, wie der EU-Klimawandeldienst Copernicus kürzlich mitteilte.
Die Katastrophe von 2021 hat deutlich gemacht, dass Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel dringend erforderlich sind, um dafür zu sorgen, dass sich derartige Szenen in Zukunft nicht wiederholen. Das bekräftigt auch die Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) in einem kürzlich abgegebenen Statement: „Wir werden in Zukunft weder so wirtschaften noch genau so leben können, wie meine Generation es in den letzten 40 Jahren getan hat.“ Nun bestehe akuter Handlungsbedarf im Umweltbereich. Für die Zukunft müsse man Deutschland „wetterfest“ machen, denn die Flutkatastrophe vom Sommer 2021 wird als eine der schlimmsten Naturkatastrophen in Deutschland angesehen.
Schäden auf allen Ebenen
Über 180 Menschen kostete sie das Leben und der Sachschaden, den die Flut mit sich brachte, wurde kurze Zeit später auf mehr als 13 Milliarden Euro geschätzt – und das allein in Nordrhein-Westfalen. Mittlerweile spricht man von einem Gesamtschaden von 46 Milliarden Euro. Straßen, Schienen und Brücken wurden zerstört, in vielen Orten auch die Versorgung mit Gas, Strom und Wasser unterbrochen. Neben den Privathaushalten standen auch Unternehmen vor Herausforderungen. Durch das Wasser, das in die Keller eindrang, wurden Technik und sensible Akten schwer beschädigt oder zerstört, die für Unternehmen teils von hohem Wert sind. Durch das kontaminierte Wasser wurden die Unterlagen stark in Mitleidenschaft gezogen. Zur Erhaltung der durchnässten und teilweise bereits durch Schimmel beeinträchtigten Akten war schnelles Handeln erforderlich. Der Prozess der Aktenrettung wurde ausgelöst.
Definition Aktenrettung
Aktenrettung bezeichnet den Prozess der Wiederherstellung beschädigter Akten, um ihre Lesbarkeit langfristig zu erhalten. Dieses Verfahren ist von großer Bedeutung für die Bewahrung von historischen Aufzeichnungen, zu archivierenden Dokumenten sowie Unterlagen, die der gesetzlichen Aufbewahrungsfristen unterliegen. Bei der Aktenrettung kommen verschiedene Techniken und Methoden zum Einsatz, um das beschädigte Material auszubessern und vor weiteren Schäden zu schützen. Dies umfasst beispielsweise Reinigung, Trocknung und Aufbereitung.
Die Rettung der Akten erfordert Fachwissen, Erfahrung und die Verwendung spezieller Geräte und Materialien. Daher ist es ratsam, sich an Experten und professionelle Dienstleister zu wenden, die über das nötige Know-how verfügen, um eine effiziente Wiederherstellung zu gewährleisten.
Aktenrettung – sofortige Maßnahmen
Bei der Rettung ist vor allem ein Faktor von entscheidender Bedeutung: die Zeit. Je schneller nach einem Schadensfall gehandelt wird, desto besser. So kann im besten Falle eine Schimmelbildung minimiert oder sogar vermieden werden. Sollte es dennoch zur Schimmelbildung kommen, gibt es dafür ebenfalls entsprechende Lösungen.
In 10 Schritten zur Aufbereitung der Akten – der Rhenus-Prozess im Detail
1. Erfassung und Bergung
2. Sicherheitstransport
3. Schockfrosten
4. Gefriertrocknung
5. Bestrahlung
6. Mikrobiologische Untersuchung
7. Manuelle Nachreinigung
8. Geruchsneutralisierung
9. Digitalisierung
10. Rücktransport
Staatssekretär Dr. Matthias Frey besucht Rhenus Data Office und informiert sich über den Prozess der Aktenrettung
Die Flut ging auch am Amtsgericht Bad Neuenahr-Ahrweiler nicht spurlos vorbei. In der Flutnacht spülten Wasser und Schlamm in das Dienstgebäude, wobei nicht nur die Infrastruktur des Gerichts zerstört, sondern auch gut 1.750 laufende Regalmeter an Akten überschwemmt wurden. Anlässlich des Jahrestages der Flut reiste der Justizstaatssekretär des Landes Rheinland-Pfalz Dr. Matthias Frey zum Amtsgericht und erkundigte sich zu den andauernden Einsätzen vor Ort. Anschließend besuchte er den Standort der Rhenus Data Office GmbH in Nottuln. Die damals beschädigten Unterlagen konnten durch den Prozess der Aktenrettung wiederhergestellt werden.
"Es ist beeindruckend, was heute dank moderner Technik möglich ist. Früher wären wahrscheinlich viele unserer Akten verloren gewesen. Heute besteht dagegen eine Chance auf eine Rettung dieser Akten."
Dr. Matthias Frey | Justizstaatssekretär
Verschiedene Lösungsansätze folgen als Reaktion
Die Flut hat mit ihren Auswirkungen tiefe Spuren hinterlassen und die Menschen langfristig beschäftigt. Damit es zukünftig nicht erneut zu starken Schäden kommt, haben viele Haushalte und Unternehmen eigene Maßnahmen ergriffen und sich Entwässerungspumpen für ihre Kellerräume angeschafft. Diese ermöglichen bei einer erneuten Überflutung die schnelle und zuverlässige Entwässerung der Räume. Bei einer Sanierung feuchtegeschädigter Räume und bei der Schimmelsanierung setzen viele Betroffene zudem auf den Einsatz von Kalziumsilikatplatten. Diese kommen bei der Dämmung ganzer Wände oder zur partiellen Dämmung problematischer, besonders schimmelgefährdeter Stellen zum Einsatz. Kalziumsilikatplatten sind in der Lage, überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft aufzunehmen und in kleinen Zwischenräumen zu speichern. Bei zu geringer Luftfeuchtigkeit in einem Raum können Kalziumsilikatplatten die Feuchtigkeit wieder abgeben. So wird die Raumluft reguliert.
Cell Brodcast und NINA – die neuen Warnsysteme
Als Reaktion auf die verheerenden Folgen wurde auch der Katastrophenschutz in Deutschland verbessert. Das Handy-Warnsystem Cell Broadcast ist seit Februar 2023 deutschlandweit verfügbar. Mobiltelefone erhalten im Ernstfall eine Push-Nachricht und stoßen, je nach Warnstufe, einen schrillen Ton aus. Für die Benachrichtigung wird keine bestimmte App benötigt, alle empfangsbereiten sowie eingeschalteten Geräte registrieren sich automatisch in der nächsten Funkzelle und werden adressiert. Das Betriebssystem funktioniert bei den Smartphones von Apple ab dem iPhone 6. Geräte mit einem Android-System sind ab der Version 11 kompatibel.
Mithilfe des Systems soll in Zukunft besser vor möglichen Katastrophen gewarnt und viele Menschen sollen erreicht werden. Es ist eine moderne Alternative zu den Warnsirenen, die nach Ende des Kalten Krieges vielerorts aus Kostengründen oder wegen technischer Veraltung demontiert wurden, aufgrund dieser aktuellen Geschehnisse aber reaktiviert werden.
Auch die Bundesagentur für Bevölkerungsschutz warnt mit der Notfall-Informations- und Nachrichten-App, kurz NINA, deutschlandweit vor Gefahren. Die App ist kostenlos, muss aber aktiv heruntergeladen werden und wird für Android- und IOS-Smartphones unterstützt. Per Push-Nachricht wird man auch hier im Falle von Wetterwarnungen, Hochwasserinformationen und ähnlichen Vorkommnissen informiert.
Fazit
Die Flutkatastrophe hat aufhorchen lassen und die Reaktionen sind weiterhin spürbar, ob beim andauernden Wiederaufbau oder durch umgesetzte Präventionsmaßnahmen. Das Thema Umweltschutz und die Klimaerwärmung werden uns weiterhin begleiten und es müssen Lösungen gefunden werden, damit sich so schlimme Szenen wie im Jahr 2021 nicht wiederholen.
Im Ernstfall ist der Prozess der Aktenrettung bei beschädigten Akten eine wirksame Lösung und kann, wie am Beispiel Bad Neuenahr-Ahrweiler aufgezeigt, zu Erfolg führen, wenn die Aktenrettung schnell beauftragt und richtig umgesetzt wird.
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